pol(e)-Position – 3, 2, 1 – Lift off! Die KZU hat jetzt ihr eigenes Raketenteam
«Go, poL-Mensche!» Die vierten Klassen beendeten ihre poL Projekte («projektorientiertes Lernen») mit fulminanten Vorträgen vor Jury und Publikum.
Die Stimmung ist aufgekratzt unter den vierten Klassen. Denn heute Mittwoch steht die Jurierung der Gruppenprojekte auf dem KZU-Programm, an denen man seit den Sportferien intensiv gearbeitet hat. Letzte Details werden an den Stellwänden angebracht, letzte Tests an Produkten durchgeführt. Kritisches Publikum sind die dritten bis fünften Klassen – und eine Jury, bestehend aus 5. Klässler:innen und Lehrpersonen. Es gilt, das eigene Projekt Interessierten schmackhaft und verständlich darzulegen – die Herausforderung ist je nach Themengebiet sehr unterschiedlich. Die poL-Projekte sind gruppendynamisch herausfordernde, weitgehend selbstgesteuerte, klassenübergreifende Lerneinheiten, die von einem Coach begleitet werden. Sie gehören sicherlich zum anspruchsvollsten im schulischen Repertoire für diejenigen, die sich hier reinknien. Die Herausforderungen sind mulitpler Art – die Lösungen nicht immer einfach zur Hand. Oder haben Sie schon mal eine richtige Rakete gestartet, 100 kg Bücher nach Sri Lanka geschickt, sind Sie schon einen Halbmarathon unter 2:30 h gelaufen oder haben aus alten Kleider eine trendige Umhängetasche genäht? Eben. Vermutlich haben Sie auch noch nie die ganze Menschheitsgeschichte in einen Comic verpackt. Mit wie viel Verve, Sachkenntnis und Überzeugungskraft die Viertklässler:innen ihr Projekt umreissen, ist für den Schreibenden als Jury-Mitglied immer wieder von Neuem eindrücklich. Da werden noch ganz andere Energien freigesetzt als im traditionellen Unterricht. Und manch eine/einer hat hier wohl seine Berufung fürs Leben – oder zumindest für den künftigen, nachschulischen Weg gefunden. poL Projekte sind aber auch immer ein ungeschöntes Abbild von dem, was die Schüler:innen primär interessiert (und nicht die Lehrer:innen bzw. von den Lehrplänen bestimmt ist). Wollen Sie mal raten, was die Jugend bewegt? Kulinarisches! («Süsse Weltreise», «Bibedi Babedi Backen», «Power of Nutrition» ), Technisches! («Arcade/Game», «Boxautomat», «Rocket Launch»), Dynamisches! («LaufpoL», «Veloabenteuer», «Fangis», «Glück auf 2 Rädern»), Kunst und Nachhaltigkeit! («Upcycling Schmuck», «Repurposed clothes», «Lehmkunst»), Bildendes und Soziales! («Achtung, fertig, Pension!», «Life Compass», «Kinderhörspiel», «Bücherreise», «In Comics durch die Zeit»). Näheres dazu entnehmen Sie den Fotos der Plakate.
Wer hat gewonnen? Alle. Alle, die sich hier engagiert haben und als Teil zu einem grösseren Ganzen beigetragen haben. Nicht alle waren sie erfolgreiche Projekte. Scheitern gehört dazu. Die stolzen Teams, die entweder bei der Jury oder beim Publikum gepunktet haben, entnehmen Sie ebenfalls den Bildern. Die Enttäuschung bei den nicht Rangierten (aber keinesfalls gescheiterten!) ist jeweils gross. Verständlich – aber auch richtig, weil Enttäuschungen Herzblut für die Sache zeigen. Der Dank geht an alle Teams, Coaches, an Daniel Glenck und Bruno Brünner, die das Projekt an der KZU leiten, und an all die (heimlichen) Unterstützer:innen, GROSIS und GOTTIS. Studieren Sie doch einfach mal die Flossen der KZU-Rakete ganz genau, dann wissen Sie, was ich meine.
Direkt aus Cape kzu Canaveral, poL Space Center, Jost Rinderknecht (Bild und Text)