Reif gegen matur
Der Klassenkampf endet mit einem Sieg nach Unentschieden für die Jungspunde.
Was zählt im Leben? Das ist eine schwierige Frage – und eine, die man wohl altersspezifisch beantworten muss. Ganz sicher aber ist der Fussballmatch des Lehrerteams gegen das Schülerteam der Maturanden eine Sache, die an Wichtigkeit für viele nicht zu toppen ist. Hier misst sich «Reif» (die Lehrer, nur der Coach war für einmal weiblich) mit «Bald-reif» (die Maturanden, inkl. Schiedsrichter waren sie für einmal alle männlich unterwegs…). In Farben sind das «Les Bleus» (nüchtern, abgeklärt, Züri-Hegel, im Mittel 20-30 Jahre älter, mit allen fussballerischen Wassern gewaschen, schulleiterlich doppelt aufgestellt) gegen «Les Rouges» (wild, ungestüm, jung, siegesgewiss, kraftstrotzend, klassenselektioniert).
Das Spiel der Spiele fand bei fast schon gewohnt feucht (Wetter)-fröhlichen (Publikum) Bedingungen statt. Ein Roter prognostizierte eine Tordifferenz von 5-10 Toren seines Teams gegenüber den Unterliegenden. Die klassenkämpferische Rhetorik verfing allerdings nicht. Zweieinhalb Minuten vor Schluss war die Welt noch fast in Ordnung: Mal führte das eine, dann das andere Team. Es stand 3:2 für die Blauen. Dann wurde der reife Torhüter unmatur gerempelt und musste vom Feld. Ersatzgoalie Beat Brunner gab sein Bestes, die Roten glichen aber sofort aus. Jetzt war das Penalty-Schiessen angesagt. Und es kam, wie es kommen musste. Die Jungen brachten ihren Ball gekonnt ins Netz. Man gratuliert und wünscht weitere Treffsicherheit bei den anstehenden Prüfungen. «Bella figura» zu machen ist ab der ersten Juni-Woche Pflicht, auch ganz ohne applaudierende Groupies. Details zum Match finden sich zudem «Inside KZU» im Wochenbrief des mit-tschuttenden Rektors. Gute Lektüre wünscht Jost Rinderknecht (Text und Bilder). Insgesamt 111 Bilder des legendären Spiels finden sich hier.