Richterliches Finale
Jill Richter (4c) gewinnt das diesjährige Finale des Debattierwettbewerbs – sie hat die besten Argumente im Köcher gegen die Wiederbelebung der Atomkraft in der Schweiz. Zusammen mit Debattierkollege Ismael Fiebig (4j) vertritt Jill die KZU am kantonalen Wettbewerb.
Herzliche Gratulation an Jill und Ismael! Auf der Pro-Seite kämpften Elias De Sena (4d) und Jovan Stajcic (4k) um den Sieg im Finale. Alle vier hatten sie die klasseninternen und klassenübergreifenden Ausscheidungen mit Bravour argumentativ überstanden. Dem einen oder anderen waren die Anstrengungen ins Gesicht geschrieben – sich immer wieder auf ein neues, anspruchsvolles Thema einstellen zu müssen. Die hitzige Debatte zur Frage nach der Zukunft der Atomenergie war zum Schluss ziemlich ausgeglichen. Es gab wenig markante Unterschiede im Auftreten und in der Argumentation der Finalistin und der drei Finalisten. Die Jury – hochkarätig besetzt, u.a. mit den Vorjahressiegerinnen – hatte keine einfache Aufgabe. Das Publikum musste denn auch ziemlich lange warten auf den «richterlichen» Urteilsschluss. Sie überreichte schliesslich den Pokal und die Zweitplatzierung an die beiden Exponenten der Contra-Seite. Gut, schwappt nur der «ugliest christmas sweater day contest» aus den USA an die KZU (falls Sie sich wundern sollten, dass prominente Jury-Teilnehmer etwas merkwürdig gekleidet sind), und nicht die verpolitisierte Rechtsprechung. Wäre die KZU in den USA, so würden jetzt sicher Stimmen laut, dass die Jury «politisch» entschieden hätte – die Umfrage der Finale-Moderator*innen, Co-Organisator und Deutschlehrer Hannes Eggenberger und Debattierprofi Lara Geck (6a), zur Gretchenfrage der Atomkraft in der proppenvollen Aula zeigte eine erdrückende Mehrheit gegen die Pläne von Bundesrat Rösti. Die Jugend des Unterlandes will offenbar keine strahlende Zukunft – mit dem geplanten geologischen Tiefenlager im KZU nahen Stadel sieht sich das Unterland schon genügend bedient mit den Langzeitwirkungen der Atomkraft. Eines zeigt der Anlass mit Bestimmtheit: Der Debattierwettbewerb ist hoch im Kurs. Die Jugend ist zurück auf der politischen Bühne und will die Klingen kreuzen. Das stimmt zuversichtlich. Wir wünschen Jill und Ismael viel Erfolg auf der kantonalen Bühne und bedanken uns bei der Fachschaft Deutsch für die Durchführung des Wettbewerbs.
Text: Jost Rinderknecht, Bilder: Robert Richter (nicht verwandt mit der Pokalträgerin ;-), Jost Rinderknecht